Der Sturm; oder: Die bezauberte Insel. by William Shakespeare
Autor:William Shakespeare
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-251-20141-7
Herausgeber: Haffmans Verlag
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Dritter Aufzug.
Erste Scene.
(Vor Prosperos Celle.)
Ferdinand tritt mit einem Blok auf der Schulter auf.
Ferdinand. Es giebt Spiele welche mühsam sind, aber eben diese Mühe erhöht das Vergnügen das man dabey hat; es giebt niedrige Geschäfte, denen man sich auf eine edle Art unterziehen kan, und höchst geringschäzige Mittel, die zu einem sehr vortreflichen Ziel fuhren. Dieses mein knechtisches Tagwerk würde mir so beschwerlich als langweilig seyn, wenn nicht die Gebieterin, der ich diene, meine Arbeiten zu Ergözungen machte. O! sie ist zehnmal liebreizender als ihr Vater unfreundlich, ob er gleich aus Härte zusammengesezt ist. Auf seinen strengen Befehl soll ich etliche tausend dergleichen Blöke zusammentragen und auf einander beugen. Meine holdselige Geliebte weint wenn sie mich arbeiten sieht, und klagt, daà ich zu einem so sclavischen Geschäfte miÃbraucht werden soll. Ich vergesse darüber das Verdriesliche meines Zustandes, und meine Arbeit verrichtet sich unter diesen angenehmen Gedanken so leicht, daà ich sie kaum empfinde.
Miranda zu den Vorigen; Prospero in einiger Entfernung.
Miranda. Ach! ich bitte euch, arbeitet nicht so strenge; ich wollte der Bliz hätte diese Blöke verbrennt, die du auf einander beugen sollst. Ich bitte euch sizet nieder und ruhet aus; Wenn dià Holz brennt, wird es weinen, daà es euch so abgemattet hat; mein Vater ist in seinem Studieren vertieft; ich bitte euch, ruhet aus; wir werden ihn in den nächsten drey Stunden nicht sehen.
Ferdinand. O theureste Gebieterin, die Sonne wird untergegangen seyn, eh ich mein auferlegtes Tagwerk vollendet haben werde.
Miranda. Wenn ihr mir versprecht, euch indessen nieder zu sezen, so will ich eure Blöke tragen. Ich bitte euch, thut es mir zu gefallen, ich will sie nur zu dem Hauffen tragen.
Ferdinand. Nein, du unschäzbares Geschöpf; eher sollten mir meine Sehnen springen und mein Rükgrat brechen, eh du eine solche Arbeit thun und ich müÃig zusehen sollte.
Miranda. Sie würde sich nicht übler für mich schiken als für euch; und es würde mich noch einmal so leicht ankommen; denn ich thät es aus gutem Willen, und ihr thut es ungern.
Prospero (für sich.) Armer Wurm! du bist angestekt; dieser Besuch ist eine Probe davon.
Miranda. Ihr seht verdrieslich aus.
Ferdinand. Nein, meine edle Gebieterin, wenn ihr im Finstern bey mir wäret, so wärâ es frischer Morgen um mich her. Ich bitte euch (vornehmlich damit ich ihn in mein Gebet sezen könne), wie ist euer Name?
Miranda. Miranda â â â O mein Vater, ich habâ euer Verbot übertreten, indem ich dià sagte.
Ferdinand. Bewundernswürdige Miranda, in der That, alles würdig, was die Welt schäzbarstes hat! Ich habe viele Damen gesehen, mit aufmerksamen Augen gesehen, und manchmal hat die Music ihrer Zungen mein allzuwilliges Ohr gefesselt; um verschiedner Vorzüge willen haben mir verschiedne Frauenzimmer gefallen, aber keine jemals so sehr, daà nicht bald irgend ein Fehler den ich an ihr bemerkt, ihre schönste Eigenschaft verdunkelt hätte. Du allein, o du, so vollkommen, so unvergleichlich, bist aus allem zusammengesezt, was an jedem Geschöpfe das Beste ist.
Miranda. Ich kenne keine von meinem Geschlecht, und habe nie ein weibliches Gesicht erblikt, ausser mein eignes in meinem Spiegel;
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